Dienstag, 19. Juni 2007

Plesching eine Ortschaft wehrt sich
















Plesching: Eine Ortschaft wehrt sich

"Plesching: Eine Ortschaft wehrt sich" – mit dieser Schlagzeile hat die Initiative "Plesching zu Linz" vor wenigen Wochen ihre Initiative für eine Grenzänderung gestartet.

Worum geht es in erster Linie?

Die Ortschaft Plesching liegt nordöstlich von Linz und ist von diesem eigentlich nur durch eine Ortstafel getrennt. Die Wege der Pleschinger führen mehrmals die Woche nach Linz – zum Arbeiten, Einkaufen, Nutzen der vielen Freizeit- und Kulturangebote. Plesching als Ortschaft gehört aber zu Steyregg, der sieben Kilometer entfernten Stadtgemeinde. "Wir fühlen uns als Linzer, sind der Landeshauptstadt nicht nur räumlich näher!" betont der Sprecher der Initiative "Plesching zu Linz", Helmut Salzer. "Pleschinger Interessen werden aber auch in Steyregg, vor allem von den Steyregger Politikerinnen und Politikern, nicht ernstgenommen, diese kümmern sich in erster Linie nur um Steyregger Interessen!" Das zeigt auch deutlich, dass von 31 aktiven Gemeinderäten in Steyregg nur drei aus Plesching sind. Helmut Salzer weiß, wovon er spricht: er war selbst Mitglied des Gemeinderats der Stadtgemeinde Steyregg..

Worum geht es auch?

Neben der Identitätsfrage und dem stiefmütterlichen Dasein in der Gemeinde Steyregg geht es auch darum, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der direkten Nachbarschaft auf Linzer Gemeindegebiet einfach die besseren infrastrukturellen Rahmenbedingungen vorfinden. "Wir verstehen nicht, warum wir die günstigeren Angebote der Nachbarn jenseits der Ortstafel nicht in Anspruch nehmen können!" meint Salzer. So haben Pleschinger Haushalte mehr als das Doppelte der Jahreskosten alleine bei der Müllabfuhr zu tragen, obwohl die Müllwägen der Linz AG faktisch vor ihrer Haustür umdrehen. Ein Vier-Personen-Haushalt in Plesching zahlt rund 30 Prozent mehr für den durchschnittlichen Jahreswasserverbrauch als eine vergleichbare Familie im Nachbarhaus – jenseits der Ortstafel.

"All diese Tatsachen führen zu einer nachvollziehbaren Unzufriedenheit unter den Pleschingern!" meint Salzer. Er möchte den seit rund 30 Jahren in der Pleschinger Bevölkerung bestehenden Wunsch nach einer Grenzänderung endlich in die Tat umgesetzt sehen. "Bürgermeister Buchner hat bislang diesen Wunsch ignoriert" . Über den Vorschlag, wenigstens die Bürgerinnen und Bürger zu befragen, hat er sich aber nicht drübergetraut! Buchner versteckt sich dabei hinter einer Bestimmung, die besagt, dass ein Viertel der Wahlberechtigten Gemeindebevölkerung eine solche Volksbefragung durch eine auf dem Gemeindeamt zu leistenden Unterschrift herbeiführen kann. Er weiß aber, dass der Gemeinderat eine solche Unterschriftenaktion nicht brauchen würde und jederzeit eine Volksbefragung ansetzen könnte! Buchner fürchtet aber wahrscheinlich das Ergebnis, das amtlich bestätigen würde, was die große Mehrheit der Pleschinger Bevölkerung wirklich will! Salzer ist sich bewusst, dass bei einer Befragung der gesamten Steyregger Bevölkerung Buchners konservative Beharrungsposition möglicherweise eine Mehrheit erzielen würde. "Ich glaube aber, dass die Steyregger Bürgerinnen und Bürger toleranter und demokratischer eingestellt sind als ihre Politikerinnen und Politiker, und den Wunsch der Pleschinger Bevölkerung akzeptieren könnten!" ist Salzer überzeugt. "Der Wahlsprengel Plesching selbst, der auch bei einer Volksbefragung ausgewiesen werden würde, würde sicher ein deutliches Votum für eine Grenzänderung abgeben!"

Die Studie

Helmut Salzer weiß, dass er mit seiner Meinung nicht alleine steht, wollte das aber auch amtlich – durch eine Volksbefragung, die Bürgermeister Buchner bislang verhindert – oder zumindest wissenschaftlich untermauert wissen. Dafür konnte er den, an der Linzer Johannes-Kepler-Universität tätigen und in Plesching lebenden Sozialwissenschaftler Ass.Prof. Dr. Josef Lins gewinnen. Er entwickelte eine standardisierte Befragung, die in den letzten Wochen bei den Pleschinger Haushalten durchgeführt wurde. "Die für eine postalische Befragung außerordentlich hohe Rücklaufquote und das überdeutliche Ergebnis haben gezeigt das die Initiative "Plesching zu Linz" auf dem richtigen Weg ist.
Zur Einsicht der gesammten Studie benützen Sie bitte den Link rechts oben.


Präsentation

"Plesching zu Linz? - Ergebnisse einer standardisierten Befragung der Pleschinger Bevölkerung"

bei der Pressekonferenz am 24.05.2007 mit Ass.Prof. Mag. Mag. Dr. Josef Lins und Helmut Salzer